Gleichstellungsthemen in Reutlingen
Das Frauenforum Reutlingen hat über 30 Jahre die Einrichtung der Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten gefordert.
Seit 2017 gibt es in Reutlingen eine solche Stelle. Aber aufgrund der Ausstattung als Teilzeitstelle mit nur 50% fordert das Frauenforum Reutlingen weiterhin eine angemessene personelle Ausstattung mit mindestens einer Vollzeitstelle und eine angemessene finanzielle Ausstattung.
Die breite Aufgabenpalette einer Gleichstellungsbeauftragten spiegelt ihre vielfältigen Querschnittsaufgaben wider. Die Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler Ebene, zum Beispiel die Istanbul Konvention, fallen in ihren Zuständigkeitsbereich, können aber mit einer Teilzeitstelle neben allen anderen Aufgaben nicht sichergestellt werden.
Stoppt den Krieg in der Ukraine!
Das Frauenforum Reutlingen fordert Solidarität mit der Ukraine und den Geflüchteten.
Wir warnen vor den Gefahren vor sexueller Ausbeutung und Menschenhandel für geflüchtete Frauen und Kinder.
Istanbul Konvention / Gegen Gewalt an Frauen
Die Istanbul Konvention, das aktuelle Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und häusliche Gewalt, ist ein Meilenstein. Sie fordert uns alle auf, Gewalt gegen Frauen, zu der auch die sexuelle Ausbeutung von Frauen zählt, zu ächten und strafrechtlich mit aller Konsequenz zu verfolgen.
Wir haben für die Ausstellung Karikatur & Konvention in der vhs Reutlingen im Jahr 2021 die Inhalte der Istanbul Konvention zusammengefasst dargestellt:
Gesammelte Informationen zu den Untersuchungen der GREVIO-Expertenkommission zur Überprüfung der Umsetzung der Istanbul-Konvention finden sich unter folgendem Link:
Interessant auch der Flyer „Fragen & Antworten“, der weiterführende Klarstellungen aufgrund von aktuellen Diskussionen rund um die Konvention zur Verfügung stellt:
Für das Nordische Modell und gegen Menschenhandel und (Zwangs)Prostitution
Das Frauenforum Reutlingen ist Mitgründerin des Reutlinger Bündnisses für das Nordische Modell und gegen Menschenhandel und (Zwangs)Prostitution.
Die Vision des Bündnisses:
Wir sehen die gesellschaftliche Notwendigkeit für ein konsequentes Umdenken im Umgang mit ‚Prostitution‘. Wir fordern in Deutschland eine Gesetzesänderung, die die Grundelemente des Nordischen Modells umsetzt.
Bereits 2014 hat das Europaparlament die Mitgliedsstaaten zur Orientierung am Nordischen Modell aufgefordert, um den Menschenhandel einzudämmen und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu stärken.
Identitätspolitik/ Differenz und Geschlecht
Wir möchten Einblicke geben in die öffentlich kaum wahrgenommene Debatte um Identitätspolitik und das Selbstbestimmungsgesetz Geschlecht, das von der Ampel-Koalition angestrebt wird.
Wir fordern bei diesem komplexen Thema eine sachliche Debatte in der breiten Öffentlichkeit.
Wir stellen hier nur eine erste Auswahl an Informationen zur Verfügung, weitere Informationen werden folgen.
Geschlechtergerechte Sprache
Wir möchten Licht in die vielfältigen Forderungen und teilweise erbitterten Debatten zu geschlechtergerechter Sprache bringen.
Im Oktober 2021 hielt Frau Dr. Krome, Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung, einen Vortrag im Spitalhof Reutlingen. Sie hat seit der Rechtschreibreform 1996 die orthografischen Entwicklungen in Theorie und Praxis begleitet, zuletzt sehr intensiv die Kontroverse über geschlechtergerechte Sprache und Schreibung.
Welchen Sinn hat geschlechtergerechte Sprache und warum spielt das Thema gerade jetzt eine so große Rolle? Welche Schreibungen sind heute gängig und gibt es eine „richtige“ Form? Was verstehen wir unter „generischem Maskulinum“?
Am 11.03.2022 werden wir das Thema weiter vertiefen mit dem Film „Die Kundin“ und einem Publikumsgespräch mit Frau Dr. Krome.
Parität / Frauenwahlrecht
Wir fordern eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen in Parlamenten, Gemeinde- und Kreisräten. Auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
Noch stockt die Umsetzung des gemeinsamen Gesetzesentwurfs der GRÜNEN/CDU/SPD für das paritätische Landtagswahlrecht Baden-Württemberg. Der Frauenanteil im Landtag BW beträgt nur 29.2 Prozent (Stand Ende 2021).
Frauenarmut / Chancengleichheit
Gehaltslücke? Rentenlücke? Sorgearbeitslücke?
Dies alles betrifft Frauen, da sie weniger verdienen, weniger Rente bekommen als Männer und mehr Sorgearbeit leisten als Männer.
Wir fordern gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, bessere Rentenabsicherung von Frauen, eine bessere Bezahlung der Sozialen Arbeit und eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit.